Als eine Finca wird ein auf Mallorca gelegenes Landhaus mit landwirtschaftlichem Grundstück verstanden. Der Mallorquiner bezeichnet allerdings alles, was als Wohngebäude dient als Finca. So auch Mietshäuser. Selbst Grundstücke werden als Finca bezeichnet.
Der Großteil der auf dem Immobilienmarkt zum Verkauf stehenden Fincas wurden von den Bauernfamilien oft über viele Generationen hinweg bewohnt und sind entsprechend alt. Sie sind eingerichtet wie Dorfhäuser, haben aber natürlich zusätzliche Gebäude wie Ställe und Vorratsräume für Viehfutter oder Saatgut. Ganz klassisch gehört auch ein Windrad mit Wasserpumpe für die Bewässerung der ertragreichsten Felder dazu.
Viele kleinere Fincas haben ihren Ursprung in den 20er Jahren, als man auf die Felder einfache Dorfhäuser baute um dort eine ungestörte "Übernachtungsmöglichkeit" zu haben oder um besondere familiäre Anlässe wie Geburtstage oder Kommunionen feiern zu können.
Die größten Fincas sind die Herrenhäuser der ehemaligen Großgrundbesitzer. Deren Areal erstreckt sich schon mal auf bis zu dreihundert Hektar (Beispielsweise die als Museum hergerichtete "La Granja" bei Esporles). Dort wohnte die Bauernfamilie, die für das Management des Großgrundbesitzes verantwortlich war im Erdgeschoss oder in einem Nebengebäude. Die Eigentümer selbst bewohnten die 2ten oder 3ten oberen Geschosse wenn sie im Sommer Palma oder die Dörfer verließen um die heißesten Tage dort zu verbringen. Die Landarbeiter hatten ihre Unterkünfte abseits der Haupthäuser, konnten diese aber regelmäßig zu den Hauptmahlzeiten betreten um mit der Verwalterfamilie zu essen.