Im Westen des Llevant befindet sich die Region Pla de Mallorca. Sie wird auch als Es Pla bezeichnet und liegt zentral zum größten Teil im Landesinneren der Insel. Die Ebene wird im Nordwesten vom Gebirgszug Serra de Tramuntana und im Osten vom Serres de Llevant eingegrenzt. Die Begrenzung zur Region Migjorn wird vom Tafelberg Puig de Randa gebildet, der mit einer Höhe von 544 Metern auch den höchsten Punkt der Region ausmacht.
In Fragen der Einwohnerzahl ist Pla de Mallorca die kleinste Region der Insel – im Jahr 2008 lebten hier lediglich etwa 54.100 Menschen, die sich auf 16 zugehörige Gemeinden verteilen.
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Die Inselmitte von Mallorca: Pla de Mallorca
Die Region gilt als Kornkammer Mallorcas, da hierher die meisten grundständigen landwirtschaftlichen Produkte stammen, beispielsweise Reis, Mais und Kartoffeln. Auch große Mandelbaumplantagen sind hier zu finden, genau wie Anbaugebiete für Wein. Pla de Mallorca bildet durch seine geschützte und vergleichsweise tiefe Lage mit wenig Meerzugang den heißesten Teil der Insel. Nur wenige Höhenzüge im Tal machen die Region zu einem besonders für Fahrradtouren geeigneten Gebiet. Das Landschaftsbild ist geprägt von typischen Windmühlen, den Molins, die mittlerweile größtenteils stillstehen. Neben wunderschönen Landschaften im gesamten Landesinneren haben auch die einzelnen Gemeinden einige Sehenswürdigkeiten zu bieten.
Die Gemeinde Muro hat im nordwestlichen Bereich einen Zugang zur Bucht von Alcúida, wo sich der kleine Urlaubsort Platja de Muro befindet. Etwa zehn Kilometer landeinwärts liegt Muro, die Hauptstadt des Gebietes, die nur wenig mehr als 6000 Einwohner zählt. An der Nordgrenze des Gemeindegebiets befindet sich ein großer Teil des Naturschutzgebietes Parc natural de s’Albufera de Mallorca – ein trockengelegtes Sumpfgebiet, das von mehreren kleinen Flüsschen und Sturzbächen durchzogen ist. Hier finden zahllose seltene Pflanzen- und Tierarten ein Zuhause.
Die Pfarrkirche Sant Joan aus dem 16. Jahrhundert, das ehemalige Kloster Minims, in dem heute eine Schule beheimatet ist und das ethnologische Museum in einem Gebäude des 17. Jahrhunderts bilden daneben weitere wahrhaft sehenswerte Hauptattraktionen der Gemeinde. Im Südosten grenzt an Muro die Einwohnerreichste Gemeinde der Region (knapp mehr als 12.000): Santa Margalida. Sie liegt ebenfalls an der Bucht von Alcúida und verteilt ihre Schwerpunkte auf drei Städte: Den eingangs erwähnten Ort Can Picafort, Santa Margalida und Son Serra de Marina. Can Picafort ist tatsächlich ein überaus touristisch angelegter Ort, mit vielen Hotels, Restaurants und Bars entlang der Küste – um diesem Rummel zu entfliehen bietet sich ein Ausflug in den Parc natural de s’Albufera an.
Santa Margalida hingegen ist ein etwas kleinerer, sehr traditionsreicher Ort, in dem vor allem Landwirtschaft und Kunsthandwerk betrieben wird. Die beeindruckende Pfarrkirche Santa Margalida aus dem 13. Jahrhundert bietet ihren Besuchern nicht nur eine prunkvolle Innenausstattung sondern auch einen herrlichen Ausblick über das Land.
Son Serra de Marina befindet sich wie Can Picafort an der Küste. Es handelt sich um einen erst in den 60er Jahren planmäßig angelegten Ort, der vor allem Zweitwohnsitze für die Inselbewohner selbst beinhaltet. So ist das Dörfchen im Sommer zwar auch von ausländischen, vor allem aber von einheimischen Touristen bevölkert – jedoch nicht überbevölkert. Von hier aus Richtung Can Picafort befindet sich die Nekropole von Son Real, eine Gräberstadt der Talayot-Kultur. Eine Besonderheit des Küstenabschnittes in der Gemeinde Santa Margalida sind die Peiltürme aus den 40er Jahren, die aus lokalem Kalksandstein errichtet sind und sich jeweils im Abstand von genau 1240 Metern paarweise nebeneinander befinden. Die Obelisken-Ähnlichen Bauwerke dienten bis in die 70er Jahre der Marine zu Übungszwecken der Positionsbestimmung und prägen nun das Küstenbild auf einzigartige Weise.
Die mit knapp 5400 Einwohnern drittgrößte Gemeinde der Region Pla de Mallorca liegt weit im Landesinneren an der südöstlichen Grenze. Hier gibt es sechs kleinere Berge von denen der höchste ist der Puig de Randa, der höchste Berg der Landschaft. Besondere Sehenswürdigkeiten sind neben den landschaftsprägenden Windmühlen beispielsweise die Wallfahrtskapelle der Mare de Déu de la Pau de Castellitx oder die Glasfabrik Gordiola, in der der Besucher den Glasbläsern bei der Arbeit zusehen kann. Im Örtchen Pina gibt es die Pfarrkirche der Sants Cosme i Damià und darüber erhebt sich der Puig de Randa, von dem aus sich nicht nur eine unvergleichliche Aussicht über die Ebene bietet, sondern auf dem auch drei sehr sehenswerte Klöster angesiedelt sind: Das Santuari de Nostra Senyora de Gràcia ist das kleinste und unterste der drei. Es geht bis ins 15. Jahrhundert zurück und bot seit dem 16. Jahrhundert Franziskanern ein Zuhause. Die etwas höher gelegene Ermita de Sant Honorat wurde bereits im 13. Jahrhundert erbaut und Ende des 17. Jahrhunderts noch einmal renoviert – noch heute wohnen hier einige Ordensbrüder, daher ist das Gelände für den Normaltouristen nicht zu besuchen. Auf der Spitze des Berges befindet sich das Kloster Santuari de Nostra Senyora de Cura, einer der wichtigsten Wallfahrtsorte der Insel.