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Der Nordosten von Mallorca: Llevant

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Der Nordosten von Mallorca

Llevant heißt übersetzt „Osten“ und genau dort befindet sich diese Landschaftszone: Im Osten der Insel. Hier liegen die Gemeinden Capdepera, Manacor, Son Servera, Sant Llorenç des Cardassar und Artà.

Im Jahr 2013 lebten hier etwa 78.714 Menschen auf einer Fläche von 579,31 Quadratkilometern. Die Siedlungsgeschichte der Llevant lässt sich bis ans Ende des 2. Jahrtausends v. Chr. zurückverfolgen. Besonders bedeutend ist in geschichtlicher Hinsicht die Siedlung Ses Païsses, eine bronzezeitliche Ausgrabungsstätte der Talayot-Kultur, die zwischen dem 13. und dem 2. Jahrhundert v. Chr. im westlichen Mittelmeerraum, auch auf den Balearen, vorherrschte und sich besonders durch ihre Bauten, vor allem Türme, in der Großsteinbauweise (Zyklopenmauerwerk) auszeichnet. Ses Païsses befindet sich südöstlich von Artà. Wie alt die Siedlung genau ist, konnte bisher nicht bestimmt werden, die Funde belegen aber eine Besiedlung von ungefähr 1000 bis 100 v. Chr. Mindestens ebenso bedeutend und daher nicht zu unterschlagen, ist die Siedlung Capocorb Vell, die ungefähr in dieselbe Zeit zu datieren ist. Sie liegt südlich von Llucmajor und zählt zu einer der am besten aufgearbeiteten talayotischen Siedlungen der Balearen.

Aussicht von der Kirche San Salvador in Artá.
Aussicht von der Kirche San Salvador in Artá.
Aussicht von der Kirche San Salvador in Artá.
Aussicht von der Kirche San Salvador in Artá.

Das Landschaftsbild des Llevant ist von zahlreichen Bergen und Hügeln sowie Sandstränden, Steilküsten und landwirtschaftlich genutzten Flächen geprägt. Die Flora der (meist kahlen) sanften Hügel ist sehr vielfältig und mediterran, so wechseln sich Gebüschformationen aus Ginster- oder Mastix mit Baumheide, wilden Olivenbäumen, Pinien und Kiefern ab. Lavendel und Rosmarin ist ebenso häufig zu finden. In jedem Tal lässt sich die Garigue beobachten, während in den höheren Zügen Zwergpalmen und Gissgrass vorherrschend sind.
Der Nordosten des Llevant ist für seine Strände und Buchten berühmt, die teilweise vom Massentourismus heimgesucht werden. Beispiele sind Cala Rajada oder Cala Millor. Der Westen der Landschaftszone wird überwiegend für Landwirtschaft genutzt. In der Region Llevant herrscht mediterranes Klima, was kurze und milde aber sehr feuchte Winter und heiße, trockene Sommer bedeutet. Bereits im Januar blühen in den Tälern die ersten Mandelblüten, im März dann die übrigen Obstbäume, bis im Mai die Trockenperiode eingeleitet wird. In dieser Zeit kann es bis zu 40 °C heiß werden, was für die Vegetation meist ein Verdorren zur Folge hat. Der September leitet mit schwülem Klima den Herbst ein, angenehm und kühler wird es dann im Oktober, wenn es beginnt ab und an zu regnen und das Land wieder ergrünt. Im Winter wird es nur selten kälter als 10 °C, manchmal kann es jedoch auch schneien. Die Bewohner der Llevant kennen ihre Winde ganz genau und haben sogar einige Gebirge und Täler nach ihnen benannt. Neun Winde sind besonders wichtig für die Region, allen voran der Ostwind Llevant, der im Sommer recht warm ist, im Winter aber auch Orkanstärke erreichen kann.

Aus der Landschaftszone Llevant stammen zahlreiche kulinarische Spezialitäten. Ein Beispiel sind die Ensaïmades, ein typisches Feingebäck in Schneckenform, das nur aus regionalen Produkten zertifizierter Hersteller gebacken werden darf. Die meisten dieser Hersteller sind im Llevant angesiedelt. Dasselbe gilt für die Hersteller der Sobrassada, einer Wurstspezialität aus getrocknetem Schweinehackfleisch. An der Küste des Llevant-Gebietes wächst darüber hinaus viel Meerfenchel, der zwingend zur mallorquinischen Küche dazugehört. Der Llevant gilt zudem als sehr gutes Weinanbaugebiet, auch einer der größten Likörhersteller der Insel ist hier angesiedelt, die Firma Moya in Artà. Die Region ist nicht gerade für ihre Großindustrie bekannt, es gibt dennoch bedeutende Kieswerke, Perlenproduktion und zwei Betonsteinfabriken. Prägender sind kleinere Handwerksbetriebe, wie die traditionellen Korbflechter oder Möbelfabrikanten.
Die Haupteinkommensquelle des Llevant bildet mit 75 % des Bruttosozialprodukts der Tourismusbereich. 8 % stellt die Bauindustrie und nur 3,5 % die Landwirtschaft.

Parc natural de Llevant
Parc natural de la península de Llevant

Der erst im Herbst 2001 zum Naturschutzgebiet erklärte Parc natural de la península de Llevant umfasst ein circa 21.500 Hektar großes Gebiet voller wunderschöner Buchten und naturbelassener Berge. Viele Wanderfalken, Zwergadler und Korallenmöwe nennen dieses Areal ihr Zuhause und auch der Bestand an Schildkröten ist der größte der ganzen Insel.

Zu den weiteren Top-Sehenswürdigkeiten der Region gehören die Tropfsteinhöhlensysteme der Coves del Drac („Drachenhöhlen“) im Osten, südlich von Porto Cristo oder das Archäologisch-Völkerkundliche Museum von Manacor im Turm Torre dels Enagistes, der aus dem 14. Jahrhundert stammt. In der östlichen Stadt Artà sind eine Vielzahl von Kirchen und Köstern zu besichtigen, unter anderem die spätgotische Pfarrkirche Transfiguració del Senyor, das barocke Franziskanerkloster Sant Antoni de Pàdua oder die imposant über der Stadt aufragende Wallfahrtskirche Sant Salvador. Auch hier gibt es eine Tropfsteinhöhle, zahlreiche Strände, ein kleines Museum und eine Bibliothek sowie Überreste talayotischer Siedlungen. In der Kleinstadt Capdepera warten weitere Höhlen und das berühmte Castell de Capdepera, eine Festung aus dem 13. Jahrhundert auf ihre Entdecker.

Den landwirtschaftlichen Mittelpunkt des Llevant bildet die Gemeinde Manacor, in der die Hauptattraktionen neben dem Torre dels Enagistes das Dominikanerkloster Sant Vicenç Ferrer aus dem 17./18. Jahrhundert, die neogotische Kirche Nostra Senyora dels Dolors und die Ausstellungshallen zweiter Perlenmanufakturen sind. Die Kleinstadt Son Severa beherbergt ebenfalls drei sehr sehenswerte Kirchen und einige wunderschöne Strände und in Sant Llorenç des Cardassar (San Lorenzo) hält ein talayotisches Dorf und einen Wehrturm des 17. Jahrhunderts bereit.