Makler drängen auf Lösung der akuten Immobilienkrise
Immobilienmakler auf den Balearen fordern Bewältigung der Immobilienkrise und Stabilisierung des Wohnungsmarktes

Auf den Balearen fordern Immobilienmakler einen parteiübergreifenden Konsens, um die aktuelle Immobilienkrise zu bewältigen. Sie betonen die Notwendigkeit gemeinsamer Maßnahmen zur Stabilisierung des Wohnungsmarktes und zur Sicherstellung erschwinglichen Wohnraums für die Bevölkerung.
Die Wohnsituation auf den Balearen ist kritisch. Immobilienmakler fordern einen politischen Konsens, um der Wohnungsknappheit und den hohen Wohnkosten entgegenzuwirken. Der Mangel an Sozialwohnungen und niedrige Löhne verschärfen das Problem. Ein staatliches Eingreifen ist entscheidend, um eine größere wirtschaftliche Krise zu verhindern.
Kontext Balearen: Dialog über Wohnungspolitik
Der Präsident des offiziellen Verbands der Immobilienmakler der Balearen ABINI (Asociación Balear Inmobiliaria Nacional e Internacional), José Luis Artieda, hat die politischen Kräfte aufgefordert, breite Konsense zu erzielen, um die notwendigen Maßnahmen zur Bewältigung der Wohnungskrise umzusetzen. Artieda betonte, dass Wohnraum als "fünfte Säule des sozialen Wohlstands" betrachtet werden sollte und daher dringend Lösungen benötigt werden.
"Es muss ein gemeinsamer Rahmen mit dem Konsens aller politischen Parteien geschaffen werden. Sonst erreichen wir nichts. Derzeit können wir nur Flickschusterei betreiben. Ohne eine langfristige Strategie wird das Problem nicht gelöst", so der Präsident der Immobilienmakler.
Wohnraum als Grundbedürfnis
Artieda forderte, die Sichtweise auf Wohnraum zu ändern, weg von einem spekulativen Marktgut hin zu einem Grundbedürfnis. Er hob die unzureichende Anzahl an Wohnungen hervor, um alle Einwohner der Balearen unterzubringen, die hohen Quadratmeterpreise, die niedrigen Löhne im Vergleich zum Landesdurchschnitt, den Einfluss ausländischer Käufer auf den Markt und die Ungeeignetheit der Immobilien für die heutigen Lebensformen.
"Der Markt muss sich an die Bedürfnisse der verschiedenen Bevölkerungsgruppen anpassen: junge Menschen, Alleinerziehende... Das ist der richtige Weg", betonte er.
Mangel an Sozialwohnungen und wirtschaftliche Folgen
Artieda beklagte auch den Mangel an Sozialwohnungen, der seiner Meinung nach vernachlässigt wurde. José Luis García, Generalsekretär der CCOO auf den Balearen, prognostizierte, dass die nächste Wirtschaftskrise auf den Inseln durch die Wohnungsproblematik ausgelöst werden könnte.
"Mit den aktuellen Wohnungspreisen können wir weder wirtschaftlich wachsen noch die wirtschaftliche Aktivität unseres Produktionsmodells aufrechterhalten. Ohne staatliche Intervention werden wir die Konsequenzen tragen müssen, und das tun wir bereits", so García.
Perspektive der Jugend und Zwangsräumungen
Der Präsident des Jugendrats der Balearen, Pau Emili Muñoz, gab die Sichtweise der Jugendlichen zur Wohnungskrise wieder und ist überzeugt, dass sie die erste Generation seit dem Bürgerkrieg sein werden, die schlechter leben wird als ihre Eltern.
"Wir können nicht wählen, ob wir Kinder haben wollen oder nicht, eine Wohnung haben wollen oder nicht, unabhängig sein wollen oder nicht, einen unsicheren Job aufgeben, um einen besseren zu finden... Wir müssen nehmen, was wir kriegen, weil die Situation so schlecht ist, dass wir entweder prekär arbeiten oder gar nicht arbeiten", so Muñoz.
Die Anwältin der Plattform der von Hypotheken Betroffenen, Gloria Olmos, wies auf die Probleme hin, denen sich Familien der Mittelschicht bei der Verlängerung ihrer Mietverträge gegenübersehen. Sie erklärte, dass es aufgrund der unbezahlbaren Mietpreise zu Zwangsräumungen kommt, obwohl die Mieter weiterhin zahlen.
Notwendigkeit staatlicher Intervention und politischer Wille
Olmos forderte die Regierung auf, alle verfügbaren Mechanismen zu nutzen, um der Krise entgegenzuwirken, da es ihrer Meinung nach an politischem Willen mangelt. Sie betonte die "soziale Funktion" von Wohnraum.
"Arbeitnehmer müssen irgendwo wohnen. Sonst können Zimmermädchen nicht in Hotels arbeiten, und die Hotels können nicht funktionieren. Auch Flugbegleiter, Ärzte und Lehrer müssen hier leben können", schloss sie.