Von Katzen, Chaos und Klicks: Immobilienfotografie!
Immobilienfotografie: Bilder sagen mehr als tausend Worte. Ansprechende und professionelle Fotos sind bei der Bewerbung von Immobilien von entscheidender Bedeutung.

Viele Kauf- oder Mietinteressierte gehen davon aus, dass ein Immobilienmakler gleichzeitig auch eine gewisse fotografische Expertise besitzen muss, um zumindest halbwegs professionelle Aufnahmen zu erstellen. Allerdings sind nicht alle Immobilienmakler gleich versiert in der Fotografie - auch wenn natürlich jeder, der diesen Blogbeitrag gefunden hat und diese Zeilen liest, in der Lage sein sollte, ansehnliche Fotos zu machen.
In der Immobilienbranche hat es sich mittlerweile zu einem beliebten Zeitvertreib entwickelt, sich über die Fotografie-Fails anderer Immobilienmakler zu amüsieren (unbedingt mal reinschauen: terriblerealestateagentphotos.com). Und jetzt, da die Kameratechnologie in Smartphones ganz hervorragende Ergebnisse liefert, ist es sogar noch einfacher geworden, wirklich solide Fotos zu produzieren. Einfach die Kamera in eine Richtung halten und den Auslöser drücken - könnte ja einfacher nicht sein. Doch manchmal scheitern wir sogar daran. Die naheliegendste Lösung wäre es, einen Profifotografen zu engagieren. Aber selbst dieser kann nicht immer die Ergebnisse liefern, die sowohl Immobilienmakler als auch deren Kunden erwarten.
Im Folgenden finden Sie 10 häufige Stolperfallen der Immobilienfotografie, die sowohl von Immobilienmaklern, Hausbesitzern als auch professionellen Fotografen vermieden werden sollten:
- KATZEN! Wenn in einem Haus eine Katze lebt, wird sie auf einem der Fotos landen. Katzen sind wahre Meister im Foto-Bombing und tauchen oft erst auf, wenn man bereits zu Hause ist und die Bilder bearbeitet. Plötzlich entdeckt man sie dann, wie sie aus irgendeinem Winkel heraus mit großen Augen direkt in die Kamera schauen. Manchmal stehen sie auch mitten im Raum und man fragt sich, wie man sie während der Aufnahme nur übersehen konnte.
- SELFIES UNTER VERMEIDUNG! Fotografieren Sie sich nicht selbst! Dies passiert viel zu oft durch Spiegelungen oder reflektierende Fensterscheiben.
- SCHMUTZ! Staub, Schmutz und Anzeichen von Wasserschäden oder Schimmel sind auch auf den Fotos sichtbar. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber vor Fotoaufnahmen oder Besichtigungen sollte gründlich geputzt werden.
- KLAUSTROPHOBIE! Kleinräumige Zimmer können mit einem Weitwinkelobjektiv aufgenommen werden. Allerdings könnten sie danach immer noch kleiner wirken. Es sollte daher überlegt werden, ob solche Bilder überhaupt im Exposé erscheinen sollten.
- INTERIOR-DESIGNER? Fotografie und Inszenierung sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Manchmal nehmen Immobilienmakler und Eigentümer an, dass es Aufgabe des Fotografen sei, die Möbel umzustellen. Dies liegt jedoch eindeutig im Verantwortungsbereich des Verkäufers oder Vermieters.
- PALMEN UND FALLEN! Photoshop ist ein großartiges Werkzeug. Aber Vorsicht: Ein Whirlpool IN ein Foto einzufügen (zum Beispiel auf der Terrasse), ist wesentlich einfacher als eine Palme AUS dem Bild zu entfernen, die den wunderschönen Meerblick von der Terrasse aus verdeckt. Die drastischste Option wäre, die Palme tatsächlich zu entfernen. Es ist jedoch bedauerlich, wenn ein Gewächs aufgrund der Engstirnigkeit oder Unfähigkeit des Fotografen nicht weiter wachsen kann. Ganz zu schweigen von der dadurch veränderten Charakteristik der Immobilie.
- UNFOTOGRAFIERBARE BÄDER! Die meisten Badezimmer sind aufgrund ihrer Größe schwer zu fotografieren. Einen Blitz in einem Raum mit Spiegel und Fenster zu verwenden, ohne störende Reflexionen im Glas zu bekommen, ist eine zusätzliche Herausforderung.
- LICHT! Dunkle Innenräume ohne Blitzlicht zu fotografieren, ist gruselig - es lohnt sich nicht einmal, es zu versuchen. Öffnen Sie immer alle Fensterläden und schalten Sie alle Lampen ein. Wenn nötig, holen Sie zusätzliche Beleuchtungsmittel aus angrenzenden Räumen.
- SCHATTEN UND LICHT! Finden Sie vor einem Fototermin heraus, in welche Himmelsrichtung das Haus ausgerichtet ist und wo die Sonne stehen wird. Fotos mit der Sonne im Rücken oder zumindest von der Seite erzeugen wesentlich bessere Ergebnisse als Aufnahmen gegen die Sonne.
Hausbesitzer oder Immobilienmakler rufen mich oft an und bestätigen, dass die Immobilie nun bereit sei, fotografiert zu werden. Wenn ich dann vor Ort bin, stellt sich oft heraus, dass dies keineswegs der Fall ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Verantwortliche eine Stunde, einen Tag oder einen Monat Zeit hatte, um die Immobilie vorzubereiten - meistens wurde es einfach nicht erledigt!
In solchen Fällen ist es meine Aufgabe, schnell und sensibel herauszufinden, ob der Verantwortliche selbst erkennt, dass das Objekt in Wirklichkeit nicht für Fotoaufnahmen bereit ist. Falls absehbar ist, dass die Vorbereitungen nicht rechtzeitig abgeschlossen werden können, muss natürlich ein neuer Termin vereinbart werden...
Tipp 10: Immobilienmakler sollten sich immer mit dem beauftragten Fotografen im Objekt treffen, um mögliche Probleme von Anfang an auszuräumen. Selbst Makler, die ihre Fotos selbst machen, sollten sich vorher mit dem Eigentümer zusammen ein genaues Bild machen: Potentielle Probleme können angesprochen werden und der Hausbesitzer kann die Vorzüge des Hauses beschreiben die dann in den Fotos festgehalten werden sollen.